Tipps für die Zucht - Belgische Bartkaninchen aus dem Seeland (Schweiz)

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Tipps für die Zucht

Hier werde ich einige Informationen aufschreiben, die für die Zucht von Nutzen sind:

Paarung

Wenn man sich für einen Wurf von Kaninchen entschieden hat, dann muss man passende Zuchttiere finden. Für eine Verpaarung bringt man immer die Häsin in den Stall des Rammlers, nicht umgekehrt! Dadurch wird der Rammler nicht vom intensiven Geruch der Häsin abgelenkt und kennt die Umgebung. Ausserdem empfindet die Häsin keine Nötigkeit, das Revier zu verteidigen.  


Anzeichen für eine Trächtigkeit
Ich habe bei meiner Häsin Mia verschiedene Anzeichen beobachten können, an denen ich mit grosser Wahrscheinlichkeit sagen kann, ob sie trächtig ist oder nicht.

  • an einem Tag fordert sie die Streicheleinheiten regelrecht ein und am nächsten Tag will sie nicht berührt werden. Sie ist in dieser Zeit sehr launisch.

  • sie liebt Heu über alles! Normalerweise frisst sie nicht so viel Heu.

  • im Stall und im Freilauf verhält sie sich sehr ruhig und rennt nicht mehr so oft herum.

  • vierzehn Tage nach der Paarung besteht die Möglichkeit, die Jungtiere im Bauch der Häsin vorsichtig zu ertasten.

  • am zwölften Trächtigkeitstag lässt sich Mia vermehrt mit gebündelten Strohhalmen im Mund beobachten. Sie räumt das Stroh um, rupft sich aber noch kein Fell raus,

  • erst einige Stunden vor der Geburt zupft sie sich die Haare aus



Pflege der trächtigen Häsin
Während der Trächtigkeit sollte man der Häsin genug Grünzeug (Vitamine) anbieten. Wasser sollte ihr natürlich immer zur Verfügung stehen.
Ich erhöhe die Menge des Körnerfutters ein wenig, aber man muss aufpassen, dass sie nicht verfettet!
Sehr beliebt während der Trächtigkeit sind Erd- und Himbeer (nicht die Früchte), Mariendistel und Frauenmantel.


Wenn der 31. Trächtigkeitstag überschritten ist und die Häsin nicht werfen will...
Nach dem 31. Tag der Trächtigkeit sollte die Häsin mit dem Nestbau beginnen und die Jungen sollten nun auf die Welt kommen. Ich gebe meinen Häsinnen jeweils ein kleines Bisschen Lavendel. Dies führt dazu, dass die Häsin bald einmal wirft. Allerdings ist es nicht gut für die Kaninchen, wenn sie zuviel Lavendel erhalten. Ich gebe jeweils einmal am Tag ein etwa 5 cm langes Stück.


Nestkontrollen

Kurz nach der Geburt überprüfe ich das Nest auf allfällige tote Tiere. Wenn solche im Nest liegen, müssen sie beseitigt werden. Es sollten nicht zu viele Jungtiere im Nest liegen. Ideal sind sechs, da eine Häsin normalerweise sechs Zitzen hat.
Mia hat bei ihrem ersten Wurf neun Jungtiere geboren und erfolgreich aufgezogen. Es gab zwei, die etwas kleiner waren als die restlichen, aber auch sie entwickelten sich prächtig.

Die nächsten Nestkontrollen mache ich jeweils mit zweitägigem Abstand.

WICHTIG: Bevor man die Jungtiere anfasst, sollte man der Häsin ein paar mal durch das Fell streicheln, um ihren Geruch anzunehmen. Zudem reibe ich meine Hände an frischem Heu. Wenn es die Häsin zu sehr beunruhigt, kann man sie mit etwas Futter ablenken, während man das Nest kontrolliert.


Testverpaarungen
So werden Verpaarungen genannt, bei denen man Kaninchen mit ihren Eltern verpaart. Dabei kann herausgefunden werden, was für Gene ein Tier vererbt. Man erhält Informationen über positive und auch negative Erbfaktoren.
Beispielsweise kann man allfällige Krankheiten oder Behinderungen feststellen, die sich rezessiv vererben und sonst nicht zum Vorschein gekommen wären.

Inzucht ist oft ausschliesslich mit negativen Gedanken gekoppelt. Bei der Zucht kann man aber auch positive Schlüsse aus einer Inzucht ziehen.
Grundlos sollte man aber dennoch keine Geschwister- oder Eltern-Kinder-Verpaarungen machen.

Die Tiere, die aus Testverpaarungen, also aus Inzucht stammen, sind nur bedingt für die Weiterzucht geeignet.


Entwicklung der Jungtiere

  • am 3. Tag bilden sich die ersten Haarspitzen

  • am 12. bis 14. Tag öffnen sich die Augen der Kleinen. Sind sie am 14. Tag nicht offen, kann man mit einem feuchten Tuch die Augen etwas waschen und dabei vorsichtig versuchen, sie zu öffnen.

  • mit 14 Tagen machen die kleinen Kaninchen ihre ersten Ausflüge aus dem Nest.

  • mit 21 Tagen probieren die Kleinen das erste feste Futter. Sie knabbern etwas am Heu. Sie spielen schon sehr munter mit ihren Geschwistern und es zeigen bereits individuelle Charakterzüge.

  • mit sechs Wochen haben sie sich zu selbstständigen Kaninchen entwickelt, die feste Nahrung problemlos fressen können. Nun lernen sie sehr viel von ihrer Mutter. Durch das Spiel mit den Geschwistern erlernen sie das Sozialverhalten.

  • mit zwölf Wochen sollte man die Männchen von den Weibchen trennen.

  • ich persönlich gebe die Kaninchen zwischen acht bis zwölf Wochen ab (je nach Entwicklungszustand).



 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü